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Christoph Rollwagen

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  • 7. Mai 2003
    🇩🇪 - Merkur-Transit in Potsdam  (mehr…)

    Am 7. Mai 2003 überquerte der kleine innere Planet Merkur die Sonnenscheibe. Erst etwa eine halbe Stude nach dem Maximum des Merkur-Durchgangs klarte der Himmel in Potsdam soweit auf, das das Ereignis beobachtbar wurde. Während des Transits konnte Merkur wegen seiner geringen Winkelausdehnung nur mit optischen Geräten beobachtet werden. Um Fotos und Videos vom winzigen Merkur aufzunehmen, benutzte ich eine Sony Mavica CD-200 Digitalkamera, die vor das Okular eines 900-mm-Newton-Reflektors f/8 gehalten wurde. Das Video zeigt den Planeten kurz vor dem 3. Kontakt, als seine Silhouette den Rand der Sonne berührte.

    Das Modell der vollständigen Sonnenscheibe macht den immensen Größenunterschied der beiden Himmelskörper deutlich. Im Vergleich zur Sonne ist Merkur nur ein winziger Körper im Sonnensystem.

    Datum: 7. Mai 2003
    Autor: © Christoph Rollwagen
    Kamera: Sony Mavica CD-200
    Objektiv: 18,3mm f/2,6 & 900mm-Newton-reflector f/8 + Baader AstroSolar mylar filter ND=5,0
    Ort: Potsdam-Bornstedt

  • 11. August 1999
    🇩🇪 - Totale Sonnenfinsternis in Kastl  (mehr…)

    Am 11. August 1999 zog der Kernschatten des Mondes quer über Europa hinweg. Viele Millionen Menschen in Mitteleuropa wurden an diesem Tage zur Mittagszeit Augenzeugen der 'Großen Europäischen Sonnenfinsternis'. Leider war der Himmel in vielen Regionen Frankreichs und Süddeutschlands zu dieser Zeit wolkenverhangen - ein ungetrübter Blick auf die Korona der Sonne gelang nur an wenigen Orten.

    Ich beobachtete die Finsternis in dem Dorf Kastl in der Nähe von Altötting in Bayern an der Grenze zu Österreich. Am Vormittag war der Himmel wolkenverhangen. Dennoch baute ich mein Teleskop im Vorgarten des Wohnhauses vor Beginn der partiellen Phase auf. Ab und zu ließ sich die Sonne durch einige kleine Wolkenlöcher hindurch sehen. Teilweise war sie auch ohne Finsternisbrille zu erkennen, da die Wolken selbst schon eine hervorragende Filterwirkung mit sich brachten. Im Fernsehen wurden Live-Berichte der Finsternis aus Großbritannien und Frankreich übertragen, während sich das Wetter bei uns immer weiter verschlechterte. Etwa zehn Minuten vor dem zweiten Kontakt begann es zu regnen. Schnell zogen wir Plastiktüten über die Kameras. Doch wenige Minuten vor Beginn der Totalität öffnete sich ein Wolkenloch und die extrem schmale Sonnensichel war zu erkennen. Schnell wurden alle Kameras wieder ausgepackt.

    Am Westhorizont konnte man deutlich erkennen, wie der nahende Mondschatten einen schwarzen Vorhang entstehen ließ. Die Umgebung wurde dunkel und der Horizont erstahlte in ganz merkwürdigen Farben - der zweite Kontakt. Die dunklen Wolken ringsum bildeten einen hervorragenden Kontrast zu dem farbenprächtigen Finsternishimmel. Durch dünne Wolken hindurch konnte man die inneren Bereiche der Korona erkennen. Von den Ereignissen um mich herum war ich so sehr gebannt, dass ich zunächst vergaß, Fotos aufzunehmen. Die kurzen zwei Minuten der totalen Verfinsterung verstrichen viel zu schnell. Während die Sonne von einer dunklen Wolke verdeckt wurde, wurde der Westhorizont wieder vom Sonnenlicht erhellt. Zum Ende der Totalität wurde die Welt nach und nach wieder hell - ein beeindruckender und scheinbar unaufhörlicher Prozess, wie in der Oper. Die zweite partielle Phase ließ sich vorteilhafter beobachten, das Wetter verbesserte sich etwas.

    Datum: 11. August 1999
    Autor: © Christoph Rollwagen
    Kamera: VHS Video-Kamera
    Ort: Kastl bei Altötting